– Die Geschichte der Rumherstellung –

Wenn der Begriff des globalisierten Menschen auf jemanden zutrifft, dann bestimmt auf Timm. Seit 30 Jahren bespielt er die Welt. Als Journal für Reiseberichte, als Film-Produzent, Regisseur und Netzwerker, als TV-Designer und En trepreneur. Seinen Hausstand in 20 durch nummerierten Samsonite Koffern immer dabei. Der einzige rote Faden war immer seine Leidenschaft für das Kochen, der Lebensmittelherstellung und nachhaltigen Produktionsmethoden. 2013 entschloss sich Timm seinen eignen Rum herzustellen und reiste mit seinen Koffern nach Paraguay, wegen der unglaublichen Rohstoffe. Er kaufte sich im Dschungel ein Stück Land, baute dort eine Halle drauf, bestellte eine Destille in Deutschland und legte los.

Skype sei Dank, konnten wir immer im Kontakt bleiben. Durch die regelmäßigen Berichte wurde ich sein zuhörendes Tagebuch. Fast jedes Gespräch hat mich in ungläubiges Erstaunen versetzt. Abgekürzt kann ich zusammenfassen:

Die Felsbrocken, die ihm durch die Umstände vor die Füsse gerollt wurden, waren so riesig, dass ich mir außer ihm, kaum jemand vorstellen kann, der diese Widerstände mit so viel Leidensfähigkeit überwunden hätte. Von den klimatischen Bedin- gungen, über die Auseinandersetzungen mit den örtlichen Behörden, der Materialbeschaffung,

die eigenwilligen sozialen Dynamiken, bis hin zu handfesten Bedrohungs-Szenarien durch Gang- ster, Polizisten und der Natur in Form von lebens- gefährlich giftigen Tieren in klein und groß.

Je nach euphorischem oder niedergeschlagenem Zustand, in dem er sich gerade befand, hatte ich ihn als Klaus Kinski in „Fitz Carraldo“ oder Marlon Brando in „Apocalypse Now“ vor meinem inneren Auge.

„Wenn ich nicht arbeite, fühle ich mich nicht lebendig“ Jules Verne